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Es werden Posts vom Januar, 2025 angezeigt.

DER GROSS(artig)E INDIENSCHWINDEL

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Ja, dieses Buch ist groß! Groß und großartig! Zum Einen aufgrund des besonderen Formats von 25 cm x 35 cm. Zum Anderen aufgrund der irrsinigen Geschichte von Alain Ayroles und ihrer künstlerischen Umsetzung durch Juanjo Guarnido (ja, genau, dem Schöpfer von BLACKSAD). Um was genau geht es? Es ist die Zeit der spanischen Konquistadoren. Wir begleiten die Hauptfigur Don Pablos aus Sevilla, einen wenig vertrauenswürdigen, aber sympathischen Spitzbuben, der aus seinem bewegten Leben in Spanien aber auch in dem Teil der Welt erzählt, den alle damals noch für Indien hielten. Mal versunken im Elend, mal überaus reich, mal verachtet und dann wieder verehrt, führen ihn seine unglaublichen Abenteuer aus der Gosse seiner Heimatstadt in Paläste, von den Gipfeln der Anden in die sumpfigen Niederungen des Amazonas und schließlich zu jenem mythischen Ort, an dem alle Träume der Neuen Welt zusammenlaufen: Nach Eldorado, der Stadt des Goldes! Angeblich hande...

BONE - mehr als nur Knochen

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BONE, der Comic-Epos von Jeff Smith , hat eine fast magische Fähigkeit, sich in die Herzen von Comic-Fans einzuschleichen – auch wenn man beim ersten Blick auf die freundlichen Knochenmännchen eher an ein harmloses Kinderbuch denken könnte. Was man nicht sofort erkennt, ist die tiefgründige, komplexe Erzählung und die detaillierten, oft düsteren Themen, die sich unter der süßen Oberfläche verbergen. Aber keine Sorge, auch wenn du vielleicht eine weitere “harmlos lustige Fantasy-Geschichte” erwartest, bist du hier richtig – denn genau diese Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit macht den Comic zu einem modernen Klassiker. Also schnall dich an, Comic-Fan – du bist auf dem Weg in ein Reich voller Monster, Drachen, geheimnisvoller Prophezeiungen und... ja, Knochen. Der erste Blick auf die BONE-Trilogie könnte einen in Sicherheit wiegen. Die drei "Knochen"-Cousins Fone Bone (li.), Ph...

MORT CINDER - Schwarz auf Weiss

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Die Comicreihe MORT CINDER, geschrieben von Héctor Germán Oesterheld (* 1919 - † 1978?) und illustriert von Alberto Breccia (* 1919 - † 1993), gilt als eines der Meisterwerke des Comicgenres. Die ursprünglich zwischen 1962 und 1964 veröffentlichte Serie verbindet tiefgründiges Storytelling mit außergewöhnlicher, grafischer Kunst. Im Zentrum der Geschichte steht Mort Cinder, ein geheimnisvoller, unsterblicher Mann, der durch die Jahrhunderte reist und auf seinem Weg auf bedeutende historische Ereignisse und Figuren trifft. Begleitet wird er von dem Antiquitätenhändler Ezra Winston, der als Erzähler fungiert und den Leser in die düstere, nachdenkliche Welt von Mort Cinder einführt. In der Serie verwebt Oesterheld meisterhaft Abenteuer, Historie und existenzielle Fragestellungen. Die Episoden sind sowohl spannende Geschichten als auch Reflexionen über menschliche Schwächen, Gewalt und Macht. Mort Cinder ist dabei weniger ein Held im klassischen Sinne, sondern eine Figur, die ...

Superhelden in Düsseldorf gesichtet

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Superhelden haben mich - wie viele meiner Freunde - schon in jungen Jahren fasziniert. Batman, Superman und Co aus dem DC-Verlag lagen dabei vorne. Insbesondere der Schwarze Ritter, der nur mit körperlicher Behändigkeit, Kraft und mit rasiermesserscharfem Verstand ausgerüstet die Unterwelt von Gotham bekämpft, hatte es mir in den Comics angetan. Später, ab 2008, betrat mit Toni Stark / Iron Man ein erster, ernstzunehmender Konkurrent die Bühne. Nicht, weil mir die Comics plötzlich besser gefallen hätten, vielmehr weil die erste MCU-Phase richtig Spaß machte und die bewegten Bilder dem Superhelden-Genre noch einmal einen richtigen Kick versetzt haben und gerade die Iron-Man-Reihe einen Charakter in den Mittelpunkt stellt, der nicht die Liebenswürdigkeit in Person verkörpert. "Im ewigen Kampf zwischen Gut gegen Böse retten Superheld*innen seit 100 Jahren immer wieder die Menschheit. Ausgestattet mit einem ausgeprägten moralischen Kompass, übe...

Will Eisner Woche 2025

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Es ist wieder soweit. Die Will-Eisner-Woche 2025 findet in diesem Jahr in der Zeit vom 01. - 07. März statt.  Die Will-Eisner-Woche ist eine jährliche Veranstaltung überwiegend in den Vereinigten Staaten von Amerika und einigen internationalen Locations (wie Athen, Glasgow, Rio de Janeiro oder Zagreb) mit vor-Ort- und virtuellen Veranstaltungen, um Graphic Novel, Comics und andere Arten von sequentieller Kunst zu feiern. Der 2005 im Alter von 88 Jahren verstorbene Schöpfer von "The Saint", A" Contract with God" und zuletzt "The Plot" ist einer der Ur-Väter des grafischen Erzählens und hat maßgeblich alle beeinflusst, die später mit ihren "Bildergeschichten" Berühmtheit erlangten.  Die Macher der Woche haben sich zum Ziel gesetzt, das sequentielle, grafische Erzählmedium regelmäßig in den Focus der Öffentlichkeit zu rücken und das Interesse an Eisners Werk lebendig zu halten. So soll es sein. Gerne übernehme ich daher den Aufruf des Ev...

DIE VIER VON DER BAKER STREET schauen hinter den blauen Vorhang

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Billy, Charlie und Black Tom sind drei unzertrennliche Freunde, die sich im Londoner East End, einem echten Gaunerviertel, gemeinsam durchschlagen. Zum Glück können die drei auf den Schutz eines gewissen Sherlock Holmes zählen, der sie bisweilen als Straßenspione engagiert. Doch als Black Toms Freundin vor ihren Augen gekidnappt wird, müssen sie die von ihrem Mentor gelernten Tricks schnellstens in die Tat umsetzen. Dabei bekommen sie ganz unerwartet Hilfe von einem vierten kleinen Strolch. Und somit wären die Vier von der Baker Street komplett, das jüngste Detektivteam der viktorianischen Epoche! [1] Und wer ist der Vierte im Bunde? Wie sollte es in einer solchen Geschichte zu Zeiten des größten Detektivs anders sein als - natürlich Watson! Nur ist Watson in diesem Fall kein Junge, sondern ein Kater, der von Charlie adoptiert wird und der den Dreien in der einen oder anderen Situation im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten hilfreich zur Sei...