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Posts mit dem Label "Politthriller" werden angezeigt.

Killer, Abenteurer, Terroristen, Ausbeuter, Neubeginn, Glücksritter, Afrikaner - kurz: KATANGA

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"Es hat in Katanga immer Söldner gegeben. Im Grunde wurde Katanga von einem Söldner 'erfunden'." Godefroid Munongo, der Innenminister des unabhängigen Katanga, erzählt uns zu Beginn die Geschichte seines Großvaters, König Msiri der Nyamwezi, und der Entstehung des Staates Katanga. Diese Rückblende in die Anfangstage zeigt, mit welcher Brutalität die Mächtigen die Schwachen schon damals unterdrückten und welche Rolle technologische Überlegenheit dabei spielte. Wir ahnen bereits, welche Konsequenzen dies für die technologisch aufgerüsteten Auseinandersetzungen des mittleren 20. Jahrhunderts haben wird, wenn dies bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts so war. Die vorliegende Erzählung, so geben die Autoren Fabien Nury und Sylvain Vallée an, sei rein fiktiv und sie seinen auch keine Historiker. Man verbinde historische Ereignisse und Figuren mit Vermutungen und frei erfundenen Elementen und wolle die Leser lediglich unterhalten. Und ...

THE HUNGER AND THE DUSK - Ich bin anders. Du auch.

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Nachdem ich bei Warcraft III, dem Spiel, raus war - ja, 2D-Warcraft, nicht sein Nachfolger World of Warcraft - und ich die Herr-der-Ringe-Reihen von Peter Jackson gesehen hatte, war das Thema Fantasy für mich ja eigentlich Geschichte. Eigentlich. Gutmenschen, leichtfüßige Elfen, rumpelige Zwerge hier, böse Orcs und Dunkelelfen da. Was sollte da noch kommen?? Alles schon gesehen. Alles schon gehört. Dachte ich jedenfalls. Dann bekam ich letztes Jahr einen Hinweis auf THE HUNGER AND THE DUSK aus dem IDW Publishing Verlag geschrieben von G. Willow Wilson (Ms. Marvel, The X-Men, Wonder Woman) und illustriert von Chris Wildgoose (Batgirl: Rebirth, Batman: Nightwalker; Porcelain: A Gothic Fairy Tale). Und woah, diese Serie hatte wirklich alles, was gute High Fantasy ausmacht. Sie gibt den alten Themen noch einmal ganz neue Wendungen mit. Okay, ich habe angebissen und war innerhalb kürzester Zeit angefixt.  Zur Story: In einer zerfallenden Fantasiew...

Die LIEBE, die Zeit und alles Andere - TROTZ ALLEM

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Jordi Lafebre (Wundervolle Sommer, Lydie u.a.) ist ein Künstler und "Trotz allem ... Liebe" ein ungewöhnlicher und aufgrund seiner Erzählstruktur aber auch ein meisterhaft gestalteter Comic. Er erzählt die komplexe Geschichte der beiden Protagonisten Zeno (einem charmanten Wissenschaftler und Buchhändler) und Ana (der Bürgermeisterin seines Ortes, die auch Ehefrau - aber nicht seine - und Mutter ist), von ihrer Liebe zueinander, der verstreichenden Zeit und ihrer persönlichen, tiefen Verbindung auch über weite Entfernungen hinweg. Was diese Liebesgeschichte allerdings einzigartig macht, ist ihre umgekehrt-chronologische Struktur. Die Geschichte beginnt damit, dass die Protagonisten in ihren späteren Jahren, nach fast vier Jahrzehnten Beziehung, ihr Happy End finden und entwickelt sich in der Folge Kapitel für Kapitel zurück, zu den Anfängen ihrer Beziehung. Das Konstrukt Zeit wird auf den Kopf gestellt, was sich auch im schönen Cover ...

MORT CINDER - Schwarz auf Weiss

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Die Comicreihe MORT CINDER, geschrieben von Héctor Germán Oesterheld (* 1919 - † 1978?) und illustriert von Alberto Breccia (* 1919 - † 1993), gilt als eines der Meisterwerke des Comicgenres. Die ursprünglich zwischen 1962 und 1964 veröffentlichte Serie verbindet tiefgründiges Storytelling mit außergewöhnlicher, grafischer Kunst. Im Zentrum der Geschichte steht Mort Cinder, ein geheimnisvoller, unsterblicher Mann, der durch die Jahrhunderte reist und auf seinem Weg auf bedeutende historische Ereignisse und Figuren trifft. Begleitet wird er von dem Antiquitätenhändler Ezra Winston, der als Erzähler fungiert und den Leser in die düstere, nachdenkliche Welt von Mort Cinder einführt. In der Serie verwebt Oesterheld meisterhaft Abenteuer, Historie und existenzielle Fragestellungen. Die Episoden sind sowohl spannende Geschichten als auch Reflexionen über menschliche Schwächen, Gewalt und Macht. Mort Cinder ist dabei weniger ein Held im klassischen Sinne, sondern eine Figur, die ...

EINE - etwas andere - WEIHNACHTSGESCHICHTE

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Scrooge hält das Weihnachtsfest für ausgemachten Blödsinn. "Humbug" heißt es im englischen Original. Sprechen wir über Ebenzer Scrooge? Nein, diesmal nicht. In dieser Geschichte ist es Elisabth Scrooge, die im viktorianischen London ihren Geschäften nachgeht und ihr Geld zusammenhält. Sie ist schön, groß und schlank. Hier enden die Unterschiede aber auch schon: die Eiseskälte ihres Herzens teilt sie mit ihrem Namensvetter aus "A Christmas Carol". Weder ihr leiderprobter Angestellter Chrachit noch ihre Nichte Friedrike können sie vom Gegenteil überzeugen - bis sie am heiligen Abend vom Geist Ihres verstorbenen Geschäftspartners Marley heimgesucht wird. Bis dato fast alles wie gehabt. Marley kündigte Scrooge die drei Geister der Weihnacht an. Ob diese die verbitterte Antiheldin noch im alten Jahr in einen guten Menschen verwandeln können oder droht ihr die ewige Verdammnis? Anders als ihr männliches Pendant in Dickens' Orginalg...